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Quirinus Quirrell - Druckversion

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Quirinus Quirrell - Quirinus Quirrell - 10.11.2021

Beziehung der Eltern & Geburt
Sommer 1945 in London: Zwischen Trümmern der eigenen Existenz und Rationierungen gibt es nur wenige Hoffnungsschimmer am Horizont. Doch Linda Stuarts, 23 Jahre alt und froh darüber weder Vater noch Mutter an den Krieg verloren zu haben, blickt trotz der Niederschläge positiv in die Zukunft. Zwar hat es den Buchladen der Familie ganz schön mitgenommen, doch mit viel Liebe, Geduld und Sorgfalt können die meisten literarischen Werke gerettet werden. Zumal das Lesen doch ein so wichtiges Gut in diesen düsteren Zeiten ist, in denen eine Realitätsflucht verlockend scheint. An einem Tag im Juni kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem jungen, hochgewachsenen und etwas schlaksigem Mann, der von ihrem bezaubernden Lächeln eingenommen, nicht nur ein Gespräch anzettelt, sondern auch seine Hilfe beim Wiederaufbau des Buchladens anbietet. Sein Londoner Akzent klingt vertraut und dennoch hat er etwas an sich, was ihr völlig neu und fremd erscheint, auch wenn sie es nicht genau definieren kann. Auch kommt es ihr vor, als ginge der Wiederaufbau bei ihnen schneller vonstatten als bei den unmittelbaren Nachbarn. Beinah wie von Zauberhand.

Dass sie nur einige Wochen später immer fülliger wird, kommt hingegen nicht gerade überraschend. Aus netten Gesprächen mit dem jungen Mann, der sich ihr bei ihrer ersten Begegnung als Quirinus Quirrell vorstellte, wurde schnell mehr. Die Schwangerschaft der jungen Frau war nicht geplant, doch beide arrangieren sich gut mit dem Umstand und ziehen noch vor dem Jahreswechsel 1945/1946 in eine gemeinsame Wohnung etwas außerhalb von London. Im Frühjahr 1946 heiraten die beiden und drei Monate später, am 08. Juni kommt ihr gemeinsamer Sohn auf die Welt, welchem sie den Namen Dave geben und ihn damit nach seinem Großvater mütterlicherseits benennen.

Verlust des Vaters & Aufwachsen in der Muggelwelt
Das Leben des kleinen Jungen verläuft bescheiden und einfach, ganz normal und durchschnittlich. Seine Mutter leitet mit Unterstützung ihres Mannes, die wiederaufgebaute Bücherei der Familie Stuarts, um ihren eigenen inzwischen hochbetagten Vater bei der Arbeit zu entlasten. Doch eines Tages erleidet die kleine glückliche Familie einen Schicksalsschlag: Quirinus wird schwer krank, und nur wenige Monate später stirbt er. Damals ahnt niemand, dass er ein großes Geheimnis mit ins Grab nimmt, welches erst viele Jahre später ans Licht kommen soll.

Den frühen Verlust seines Vaters kann Dave in seinem jungen Alter nicht verarbeiten und soll erst viele Jahre später verstehen, dass sein Dad wirklich nicht mehr wiederkommen wird. Der introvertierte Junge liebt es von seiner Mutter vorgelesen zu bekommen und mit Erwerb der Lesefähigkeit beginnt er selbst viel zu lesen und flüchtet gerne in die Geschichten, die in den Regalen des Buchladens seiner Familie auf ihn warten. In der Schule hat es der schmächtige, blasse und eher schüchterne Junge jedoch nicht leicht: Hänseleien stehen schnell an der Tagesordnung. Und dass er eine Klasse überspringen darf, macht es nicht besser. Denn während er seinen Mitschülern in Sachen Intelligenz um einiges voraus ist, gibt es in Bezug auf das Zwischenmenschliche einige Defizite. Er weiß nicht wie er Gleichaltrigen begegnen soll und hat Schwierigkeiten sich gegen die Hänseleien durchzusetzen. In dieser Zeit beginnt der Junge zu stottern, vorerst in Situationen, in denen er besonders nervös ist, doch schon bald bekommt er außerhalb des vertrauten Kreises seiner Mutter und Großeltern kaum noch einen Satz flüssig über die Lippen. Die Sprachstörung und das Mobbing in der Schule führen dazu, dass er oftmals vorgibt krank zu sein, um nicht dorthin zu müssen und sich immer mehr von seiner Umwelt abkapselt. Dabei flüchtet er sich bevorzugt in die Abenteuer von Robinson Crusoe oder fiebert mit dem Waisenjungen Oliver Twist mit. Doch irgendwann droht auch dieser sichere Rückzugsort zu bröckeln. Kurz vor seinem elften Geburtstag lässt sich seine Mutter auf eine neue Beziehung ein, doch der Mann ihrer Wahl stellt sich leider nicht als der erhoffte Prinz auf einem weißen Pferd heraus. Er ist dem Alkohol zugetan und neigt unter dessen Einfluss zu Gewaltausbrüchen. Dave kann nichts weiter tun, als tatenlos zuzusehen, denn was könnte er schon gegen einen erwachsenen Mann ausrichten? Dabei merkt er nicht, dass er doch etwas tut: So kommt es eines Abends dazu, dass der Junge einen Streit der beiden beobachtet und mit einem Mal der Wasserkocher zu Pfeifen beginnt. Ein anderes Mal fällt ein Bild samt Rahmen von der Wand und wieder ein anderes Mal leidet der ungeliebte Ziehvater wochenlang an plötzlichem und sehr intensivem Haarausfall. Obwohl es für den damals zehnjährigen keinen Sinn ergibt, beschleicht ihn das Gefühl, dass er selbst für diese Vorkommnisse verantwortlich sein könnte, doch wie wäre das möglich?


Brief aus Hogwarts & das Geheimnis seines Vaters
Dass es sich bei diesen Geschehnissen nicht um Zufälle gehandelt hat, erfährt Dave an seinem elften Geburtstag. Er ist ein Zauberer! Doch obwohl (oder gerade weil) er zahlreiche Geschichten von Zauberern, Hexen und anderen Fabelwesen gelesen hat, bezweifelt er doch stark, dass es so-etwas wie Magie wirklich gibt. Der merkwürdig gekleidete Kauz, der ihm die frohe Botschaft überbringt, weiß ihn jedoch schnell zu überzeugen. Noch dazu eröffnet er ihm, dass sein verstorbener Vater ein Zauberer war und er seine magischen Fähigkeiten von ihm geerbt hat. Die Reaktion seiner Mutter zeigt deutlich, dass sie davon all die Jahre nichts geahnt hat. Warum Quirinus Quirrell seine wahre Identität verborgen gehalten hat, soll ihnen ein Rätsel bleiben. Für Dave ist das jedoch nur nebensächlich, denn natürlich ist er aufgrund der Neuigkeit völlig aus dem Häuschen. Worüber er sich am meisten freut ist die Tatsache, dass er bald auf eine neue Schule gehen darf. Der Junge nutzt die verbleibenden Sommermonate dazu, um sich bereits die nötigen Bücher für das erste Schuljahr zuzulegen und diese zu studieren und ist voller Vorfreude und Enthusiasmus.

Die ersten Erfahrungen in der magischen Welt
Aufgrund seiner vorangeschrittenen Lektüre weiß er bereits im Hogwartsexpress alles über die Schule und ihre Häuser. Sicher würde ihn der sprechende Hut dem Hause Ravenclaw zuteilen und tatsächlich soll es so kommen. Da er Angst davor hat ausgeschlossen zu werden, stellt er sich seinen Mitschülern mit dem Namen seines Vaters vor und besteht fortan darauf nur noch Quirinus genannt zu werden. Trotz der Tatsache, dass seine Hauskameraden weitaus netter zu ihm sind als es jene Mitschüler auf der Muggelschule waren, bleibt der Junge lieber für sich. Die freie Zeit zwischen den Schulstunden verbringt er am liebsten in der Bibliothek. Dort gerät er eines Tages zufällig in ein Gespräch mit einer Hufflepuff, Rosalind Parkinson. Mit ihrer freundlichen Art schafft sie es den sonst so schüchternen und verklemmten Jungen aus der Reserve zu locken. Mit den Jahren wird sie zu seiner einzigen Freundin und seinerseits entwickeln sich Gefühle für die Hexe, gleichwohl er sich darüber im Klaren ist, dass das aufgrund ihrer bestehenden Verlobung ein aussichtsloses Unterfangen darstellt.

Abschluss & Rückkehr in die Muggelwelt
1964 legt er seine UTZ erfolgreich ab, wobei die erreichten Noten wohl noch besser hätten sein können, wären seine Leistungen in der Praxis nicht schwächer als in der Theorie. Und dennoch kann sich sein Abschluss sehen lassen, was er damit anfangen will, weiß er jedoch nicht. Als dann auch noch seine große (unerwiderte) Liebe vor den Altar treten will, obwohl er ihr in einem Brief seine Liebe gestanden hat, fasst er den Entschluss der magischen Welt den Rücken zu kehren. Im Glauben das einzig Richtige zu tun, kehrt er vollständig zu seiner Familie nach Muggellondon zurück. Dort übernimmt er die Arbeit im Buchladen, da seine Mutter inzwischen einen anständigen Mann an ihrer Seite hat und sogar ein zweites Kind erwartet. Zu seiner kleinen Schwester Olivia soll er aufgrund des großen Altersunterschiedes jedoch nie eine enge Bindung aufbauen. Hin- und hergerissen zwischen der magischen und der nicht magischen Welt greift er nun doch wieder auf den Namen Dave zurück, sucht in seinem Großvater, der ihm das Buchbinden lehrte, ein Vorbild und fühlt sich von ihm wertgeschätzt. Sein Zauberstab landet in ein Leinentuch gewickelt in der hintersten Ecke seines Kleiderschrankes. Dave Quirrell akzeptiert sein einfaches und normales Leben, geht in seiner Tätigkeit im Buchladen auf und sogar das Stottern verflüchtigt sich mit der Routine des neuen Alltags. Umgeben von größeren und kleineren Werken der Weltliteratur fühlt er sich am richtigen Platz.

Die zweite große Liebe
Eines Tages betritt eine junge Frau den Buchladen, die ihn aufgrund ihres einnehmenden Lächelns und ihren Rehaugen sofort an Rosalind erinnert. Trotz des Kontaktabbruchs hat er die Hexe in all den Jahren nicht aus seinem Kopf oder gar aus seinem Herzen streichen können. Die junge Frau, die sich schließlich als Jane bei ihm vorstellt und sich sehr für englische Literatur interessiert, ahnt davon jedoch nichts. Einem intensiven Gespräch über George Orwell‘s 1984 folgen noch drei weitere. Ein Treffen in einem Café, ein gemeinsames Essen und mit einem Mal findet sich der inzwischen 23-Jährige in seiner ersten Beziehung wieder. Ganze drei Jahre verbringt er mit Jane und zieht sogar mit ihr zusammen. Ihre Liebe für die Literatur verbindet sie und zunächst scheint alles zwischen ihnen bestens zu laufen. Eines Tages entdeckt der ohnehin misstrauische Dave eine kleine romantische Notiz zwischen den persönlichen Sachen seiner Freundin. Sie arbeitet in einem kleinen Café und als er beginnt ihr nachzusteigen, wird er Zeuge von Flirtereien zwischen ihr und einem älteren männlichen Gast, der offenbar Stammkunde zu sein scheint, denn Dave sieht ihn dort regelmäßig. Als er seine Freundin kurz darauf in ihrer gemeinsamen Wohnung zur Rede stellt, streitet sie zunächst alles ab und wird wütend, als sie von seinen Beobachtungen erfährt. Im Zuge des Streites wird die Situation immer emotionsgeladener und dann ist es auf einmal ganz still. Ein unbeabsichtigt gewirkter Stupor-Zauber reißt die junge Frau von den Füßen, wobei sie ungünstig auf dem Boden aufschlägt und sich um sie herum eine Blutlache bildet. Unter Schock stehend startet er einen verzweifelten Rettungsversuch, doch vergeblich. Die Spuren dieses Unfalls beseitigt er mit magischer Hilfe und verfasst im Anschluss daran einen Brief in ihrem Namen. In diesem schreibt er, dass sie sich nicht mehr wohl in ihrer Beziehung führt und für eine Weile verreisen wird. Er solle nicht nach ihr suchen. Wer die lebhafte junge Frau und den eher zurückhaltenden jungen Mann kennt, kommt gar nicht auf die Idee dieses Szenario zu hinterfragen. Die anfänglichen Vorwürfe sind schnell Geschichte, da er damit Frieden schließt, dass es nur ein trauriger Unfall war, an dem niemand eine Schuld trägt. Die Wahrheit soll nie ans Licht kommen, doch dieses einschneidende Erlebnis löst in Quirrell etwas Neues aus, führt es ihm doch seine eigene magische Macht und Stärke vor Augen.

Reise zu sich selbst
Quirrell beginnt sich für die zauberstablose Magie zu interessieren und besorgt sich in der Winkelgasse die passende Lektüre dazu. Als er jedoch merkt, dass ihn diese Selbst-Studien nur bedingt zufrieden stellen und weiterbringen, verirrt er sich erstmals in die Nokturngasse und deckt sich zusätzlich mit schwarzmagischen Lesematerialien ein. Kurz vor seinem 27. Geburtstag, überbringt ihm eine Eule einen Brief vom Zaubereiministerium. Offenbar ist sein Großvater väterlicherseits verstorben und er selbst ist der letzte männliche Nachfahre der Familie Quirrell. Eine tiefere Recherche eröffnet ihm, dass sein Vater damals von jener Familie verstoßen wurde, da er sich auf eine Beziehung mit einer Muggelfrau einließ. Nichtsdestotrotz nimmt der Zauberer das geerbte Gold gerne an und sieht in den dadurch neu gewonnenen Möglichkeiten ein Zeichen: Vielleicht ist er doch dazu bestimmt mehr zu sein als nur ein Muggel, der in einem Buchladen arbeitet. Aus diesem Gedanken schöpft er neuen Antrieb und kontaktiert Minerva McGonagall, welche ihn schon damals währen seiner Schulzeit dazu ermutigt hatte mehr aus seinem Intellekt zu machen. Über sie gelangt er in Kontakt mit einem in Südostasien lebenden Zauberer, welcher ihm als Mentor dienen soll. Im Sommer 1973 unternimmt er erstmals in seinem Leben eine eigenständige Reise nach Südostasien und lernt mehr über dich selbst und sein eigenes Potenzial. Die Erfolge, vor allem in der praktischen Anwendung der Zauberkunst und Verwandlung, können sich sehen lassen und geben ihm Selbstbewusstsein. Allerdings intensivieren sie auch sein Streben danach, mächtiger zu werden und irgendwann der ganzen magischen Welt bekannt zu sein.

Beginn seiner Lehrertätigkeit in Hogwarts
Zwei Jahre später ist Quirinus Quirrell um einiges weiser und noch dazu ein wirklich guter Praktiker geworden. Es ist Minerva, welche ihn im Frühjahr des Jahres 1975 über die offene Lehrstelle für das Fach Muggelkunde informiert. Ein Fach, welches er selbst in seiner Schulzeit nicht belegte, kannte er doch die muggelspezifischen Dinge aus seinem eigenen Aufwachsen in einer Muggelfamilie. Lehrer zu werden war ihm zuvor nie in den Sinn gekommen, doch er sieht darin eine Chance weiterzukommen. Immerhin hat Hogwarts nicht nur namhafte Schüler hervorgebracht, sondern ist auch für seine namhaften Professoren bekannt und dazuzugehören konnte kaum ein falscher Schritt sein. In seiner Tätigkeit sieht er kaum einen Aufwand, da er aus erster Hand über die Technologien und die gesellschaftlichen Sitten der Muggel Bescheid weiß. Es kommt vor, dass er ab und an von den eigentlichen Inhalten abschweift und sich in Schwärmereien über die literarischen Werke der Muggel verliert, doch das ändert nichts daran, dass er seine Stunden gewissenhaft mit den relevanten Inhalten füllt. Dass er sich abseits dieser Stunden eher zurückzieht, ist bekannt, jedoch nicht, dass er sich neuerdings sehr intensiv mit den Machenschaften eines gewissen Schwarzmagiers auseinandersetzt und diese als äußerst inspirierend für sein eigenes Leben empfindet.